Heute erwartet euch nicht nur mein erster Beitrag zum Halloween-Projekt des Vegan Blogger Collectives, sondern auch gleich etwas aus der Kategorie „Was ihr von mir noch nicht wusstet“.
Ich war in der Waldjugend. In der WAS? Sowas wie Pfadfinder, nur ohne Kirche. Im Alter von 9 bis 14 Jahren habe ich regelmäßig in Zelten mitten im Wald gehaust, über Lagerfeuer gekocht und konnte 50 Baumarten anhand der Rinde unterscheiden. Mindestens;) Es war eine sehr schöne Zeit, die für mich an dem Punkt endete, an dem das beginnt was man Pubertät nennt. Irgendwann wurde anderes wichtiger. Aber noch heute zehre ich davon und habe einige wunderbare Dinge mitgenommen. So auch das Getränk, das ich euch heute vorstellen möchte.
Wobei das eigentlich gelogen ist. Denn ob der Tschai, den wir damals immer im Winter zubereitet haben tatsächlich genau so gekocht wird habe ich nie erfahren. Unser Rezept war ein wohl gehütetes Geheimnis und wurde nur mündlich weitergegeben. Wobei ich heute wetten würde, dass unser Hortenleiter einen Spickzettel in der Hosentasche hatte… Hängen geblieben sind bei mir vor allen die Trockenfrüchte und Nüsse, die hinein gegeben wurden und dem Ganzen einen gewissen Pfiff und vor allem Biss verliehen.
Es könnte also so gewesen sein:
- Naturtrüber Apfelsaft, Holunder- oder Johannisbeerensaft und roter Traubensaft in eurem liebsten Mischverhältnis.
- optional 1 Tasse roter Tee, z.B. auf der Basis von Hagebutte
- Gewürze (z.B. Zimt, Kardamom, Muskat, Nelken und Vanille…)
- Agavendicksaft
- etwas Orangen- und Zitronensaft
- getrocknete Apfelringe, klein geschnitten
- Haselnüsse
Die Gewürze in einen Teefilter füllen und zusammen mit den Flüssigkeiten sowie dem Trockenobst und den Nüsse kurz aufkochen und dann auf kleiner Flamme so lange köcheln lassen bis die Haselnüsse etwas weicher geworden sind. Mit Agavendicksaft abschmecken und heiß servieren.
Trockenobst und Nüsse können je nach Geschmack auch variiert werden. Wer mag kann das Ganze mit etwas Rotwein auch noch „alkoholisieren“.
Tschai wird seit Jahrzehnten abends am Lagerfeuer getrunken. Eine Kerze und ein paar leckere Kekse tun es aber sicherlich auch 😉
Prost!
Bisher erschienene Artikel des Projektes:
Erbses Einführung mit Erläuterung zum gruseligen Gewinnspiel
Kürbis-Marmeladen bei Vegan Witch
Blutrote Maske für ein schaurig-schönes Anlitz bei Pseudoerbse
Gruselige Würstchen im Schlafrock bei Ab jetzt vegan
True Blood – Veganes Kunstblut bei Pseudoerbse
Schaurige Windlichte bei Leckerlutionär
Skeleton Nageldesign bei Pseudoerbse
3 Comments
Lillifred
2. November 2013 at 19:53Da treibt man sich so zufällig im Internet rum und schon trifft man auf Tschai – da gibt es sicherlich so viele Varianten wie Pfadfindergruppen 😉 Wir machen Äpfel, Orangen und manchmal auch Dosenfrüchte rein – und in Älterenrunden auch mal mit „Schuss“, aber ohne den schmeckt es mir ehrlich gesagt besser.
Aileen
16. November 2014 at 14:55Oh, das klingt ein wenig nach einer wunderbaren, alkoholfreien Mischung von Rumtopf und Glühwein. Werde ich definitiv ausprobieren, wenn meine Eltern, wie jedes Jahr an Weihanchten, wieder ihren Rumtopf aufmachen und kosten. Ich kann dem Zeug mit X-Umdrehungen einfach nichts abgewinnen.. aber lecker fruchtig riecht er :o)
Kathrin
16. November 2014 at 14:59Ich selbst habe nie Rumtopf getrunken. Wenn ich mir die Zusammensetzung aber so ansehe, dann könnte das tatsäch stimmen. Berichte mal, wenn du ihn ausprobiert hast 🙂 Prost!